Spürsinn ist gefragt beim Biber der Informatik
Beim Biber der Informatik Wettbewerb geht es darum, knifflige Aufgaben aus dem Bereich der Informatik zu lösen. Bei vielen Aufgaben ist Spürsinn gefragt, um Lösungen zu finden, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen.
Dass sie diese Fähigkeit besitzen, haben einige Jugendliche der HTBLuVA-Salzburg aus der Abteilung Elektrotechnik bewiesen. Für eine Aufgabe haben sie eine zusätzliche Lösung gefunden, die von den Ersteller*innen der Aufgabe ürsprünglich gar nicht vorgesehen war.
Wie viele Wanderrouten sind möglich?
In der Aufgabe "Wanderungen" geht es um die Anzahl der möglichen Wanderrouten von einem Start- zu einem Zielpunkt (siehe folgende Abbildung).
Bevor Sie weiterlesen, können Sie gerne selbst versuchen, die Aufgabe zu lösen. Nehmen Sie sich ruhig etwas Zeit. Teilnehmende beim Biber-Wettbewerb haben dafür allerdings für jede Aufgabe nur wenige Minuten.
Ein ganz wichtiger Punkt zur raschen Lösung der Aufgabe im Sinne der Problemzerlegung des Computational Thinking ist die Erkenntnis, dass man die vorderen und die hinteren Routen getrennt betrachten kann und das Ergebnis dann das Produkt der beiden Werte ist.
Die offizielle Lösung lautet wie folgt: Mit 2 möglichen Routen im linken Teil der Strecke und 3 mögliche Routen im rechten Teil der Strecke, ergibt das (2*3 =) 6 mögliche Routen.
Im vorliegenden Fall hat sich jedoch eine weitere Lösung versteckt. Professor Fridolin Einböck, ein sehr engagierter Biber-Koordinator der renommierten HTBLuVA Salzburg, meldete sich mit folgender Skizze bei uns und machte uns auf die weitere Lösung aufmerksam.
Was nicht ausgeschlossen ist, ist möglich
Die Sache ändert sich nämlich, wenn man erlaubt, dass Mia auch zurückgehen darf, dann sind es 8 mögliche Routen. Da die Option der Rückkehr nicht ausdrücklich ausgeschlossen war, muss diese Antwort als richtig gewertet werden, denn es ist zwar nicht unbedingt intuitiv, dass man bei einer Wanderung Teilstrecken wieder zurückgeht, aber das genügt nicht, um eine sonst gültige Lösung auszuschließen.
Hier zeigt sich wieder: Eine wichtige Eigenschaft in der Informatik ist das genaue Beobachten und Erkennen von Details, die sich erst bei ganz genauer Betrachtung oder sogar erst bei einer praktischen Umsetzung ergeben.
Wir bedanken uns für die wertvolle Rückmeldung bei Professor Einböck und seinen Schüler*innen bei der HTBLuVA Salzburg für die wiederholte zahlreiche Teilnahme beim Biberwettbewerb. Es freut uns auch, dass damit bewiesen wurde, dass wiederholte Teilnahme das informatische Denken und den informatischen Spürsinn stärken. Auch die ursprüngliche Antwort von 6 wird natürlich weiterhin als richtig gewertet.