Educational Robotics Symposium: Roboter für den Unterricht
Roboter zu programmieren, erfordert Problemlösungskompetenz, Kreativität und analytisches Denken. Diese Fähigkeiten sind essenziell für Berufe der Zukunft, insbesondere im Bereich der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Educational Robotics (ER) ermöglicht ein Lernen durch Handeln. Schüler*innen können Konzepte wie Algorithmen, Sensorik und künstliche Intelligenz direkt anwenden und die Auswirkungen ihrer Programmierung unmittelbar beobachten. Dies erhöht die Motivation und das Verständnis für komplexe Themen und macht ER zu einem vielversprechenden Stoff im Bildungsbereich.
Am 27. November fand das Symposium Educational Robotics statt, organisiert vom gleichnamigen OCG Arbeitskreis. Vertreter*innen aus Wissenschaft, Bildung und Praxis tauschten sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven in diesem zukunftsweisenden Bereich aus.
Eröffnung und Recap
Nach den Grußworten von OCG Generalsekretär Ronald Bieber startete der Workshop mit einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmenden. Arbeitskreisleiter Gerald Steinbauer (TU Graz) präsentierte einen Rückblick auf das letzte Online-Symposium im März 2023 und definierte die zentralen Ziele des Workshops: die Weiterentwicklung des Themas Educational Robotics sowie die Förderung eines gemeinsamen Verständnisses für deren Integration in Bildungskontexte.
Spannende Keynotes: Von Computer Vision bis OpenRoberta
Zwei Keynotes lieferten tiefgehende Einblicke in innovative Technologien:
- Keynote 1: Markus Vincze von der TU Wien zeigte, wie Computer Vision in der Robotik und Künstlichen Intelligenz eingesetzt wird, und beleuchtete die aktuellen Fortschritte in der Forschung.
Keynote 2: Julian Gruber von der TU Graz präsentierte den OpenRoberta Robotik-Simulator, ein leistungsstarkes Tool, das insbesondere für den Einsatz in Schulen entwickelt wurde.
Einblicke in Projekte und Initiativen
Im Anschluss gaben Teilnehmende kurze Einblicke in ihre Aktivitäten:
- Simon Haller (Universität Innsbruck): Robotics-Initiativen an der Universität Innsbruck.
- Alexander Melnik (BD Wien): Ein Interreg-Projekt in Kooperation mit der Slowakei.
- Christoph Kaindel (Wiener Bildungsserver): Angebote für Schulen im Bereich KI und Robotik.
- Veronika Piroutz (MS Laßnitzhöhe): Ein Open-Source-Robotics-Projekt an ihrer Schule.
- Harald Meyer (PH Kärnten): Die Robobox – ein Unterstützungstool für Schulen.
World Café: Austausch in drei Themenstationen
Im Rahmen eines World Cafés diskutierten die Teilnehmenden an drei Stationen praxisrelevante Fragestellungen:
- Educational Robotics und KI im Unterricht:
Die Kombination beider Themenbereiche wurde als zentral erachtet. Neben Best-Practice-Beispielen stand die Bedeutung technischer Grundlagen für ein kritisches Hinterfragen der Technologien im Fokus. - Unterstützung und Materialien für Wettbewerbe:
Besonders niederschwellige Einstiegsangebote und die Verknüpfung von Nachwuchswettbewerben mit Lehrplänen wurden als dringend notwendig identifiziert. - Fehlende Themen im Bereich Educational Robotics:
Niederschwellige Angebote und grundlegende IT-Kenntnisse der Schüler*innen sowie mehr Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte wurden als zentrale Baustellen genannt.
Ergebnisse und nächste Schritte
Der Workshop mündete in der Definition konkreter Action Items:
- Vernetzung: Der Austausch von Kontaktdaten soll die bilaterale Zusammenarbeit sowie den Transfer von Materialien und Best-Practice-Beispielen fördern.
- Strategische Arbeit: Die Teilnehmenden betonten die Notwendigkeit, auf politischer Ebene aktiv zu werden, um die Themen Robotics und KI besser in Bildungskontexte zu integrieren.
- Nächste Treffen: Ein Folgetreffen im Herbst 2025 wurde bereits angeregt.
Fazit
Der Workshop zeigte eindrucksvoll, wie vielseitig und dynamisch der Bereich Educational Robotics und KI ist. Durch den Austausch von Wissen, Ideen und Erfahrungen wurde ein wichtiger Beitrag geleistet, um diese Zukunftsthemen nachhaltig in der Bildungslandschaft zu verankern.